Die Pinkelparty ist ein nordischer Brauch. Sie ist unter anderem auch unter Babypinkel, Pullerbier oder Kindpinkel bekannt. Wie man vielleicht erst einmal vermuten würde, hat dieser Brauch nichts damit zu tun dem Baby beim Pinkeln zuzusehen oder ähnlichem.
Diese Art von Party wird veranstaltet, wenn ein neuer Erdenbürger das Licht der Welt entdeckt hat. Die Familie, Freunde und Verwandte treffen sich und stoßen gemeinsam auf die Geburt des Kindes an. Laut Überlieferung soll der feierliche Umtrunk das Baby symbolisch beim Wasserlassen unterstützen.
Je nach Region wird dieser Brauch abgewandelt. In manchen Gegenden trifft sich nur der neu gebackene Vater mit Freunden, Verwandten und der Nachbarschaft, um auf den Nachwuchs anzustoßen. In anderen Ecken Deutschlands wartet man damit, bis Mutter und Kind aus dem Krankenhaus zurück sind und feiert dann gemeinsam.
Die Gäste bringen etwas zu Essen und Trinken mit, manchmal auch Geschenke. Man stellt kleine Bäumchen vor dem Haus der kleinen Familie auf und behängt sie mit Babykleidung und Spielzeug. Anstatt der Bäume wird andern Orts eine Wäscheleine gespannt, um die Babykleidung zu befestigen. Somit ist das Kind in der Gemeinschaft mit aufgenommen und man stößt gemeinsam darauf an. In Hessen wird das als Pullerschnaps oder Pullerschoppen bezeichnet.
Einladungskarten sind zu diesem Anlass unüblich. Es wird einfach ein Bettlaken oder eine Fahne aus dem Fenster gehängt. Der Brauch besagt, dass damit Freunde und Nachbarn über die Geburt informiert und eingeladen werden.
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